DIE ABSTAMMUNG DER BABENBERGER VON DEN MEROWINGERN und KAROLINGERN:


Ähnlich wie bei der Namensbildung der fränkischen Intonalisation des römischen Doppelnamens des Grundgeschlechts "Paula sive Paul" zu "Poppo" (Babenberger)
mit der Zusammenfügung der jeweils ersten drei Namensbuchstaben tritt die gleiche Zusammenfügung der griechischen Initialen von "Paula sive Paul" beim ersten Karolinger König "Pippin" auf. Das bedeutet, dass die Karolinger demselben Grundgeschlecht wie die Babenberger entstammten.
Die Babenberger besitzen, der französischen wissenschaftlichen Genealogie zufolge eine Merowinger sowie Agilolfinger Abstammung. Ein Agilolfinger hieß "Fara" und der erste Merowinger hieß "Pharamond" (Faramond, etwa 420-428). Die Namensgleichheit deutet auf eine Abkunft der Agilolfinger (Agilulfinger) von den ersten Merowinger hin (Pharamond (ca. 420-428), Chlodio, der Langhaarige (ca. 428-447), Merowech (ca.447- 457)); diese waren weströmische Germanengeneräle und Führer des Germanenstammes der Franken).

Mit dem Doppelnamen "Pipin" (erste Karolinger), der im Doppelnamen "Poppo" weiterführt, zeigt sich, dass die Karolinger demselben Grundgeschlecht wie die Babenberger (die Popponen der deutsch-fränkischen Babenberger) entstammen.
Bei dem "mathematischen Normalzeichen" mit zwei roten Quadraten und einem Rechteck in den Darstellungen der Babenberger handelt es sich um den griechischen Kleinbuchstaben "pi" für Paula sowie um eine Form des roten Dreibalks. Die Darstellung repräsentiert auch einen Kronentypus, der Babenberg als König ausweist
(bereits zur Markgrafenzeit).

Beim Vorarlberger Landeswappen, der sogenannten "Kirchenfahne", einer früheren Kampfflagge, handelt es sich um ein riesieges griechisches "pi", den Kleinbuch-
staben, der für den Namen Paula steht (vgl. den Sprachgebrauch des Buchstabierens: "P wie Paula").

Die Saxen sind ein breiter einschneidiger Schwerttypus (ähnlich einer Machete) der Wikinger, Germanen und Merowinger (germanische Franken), die als "Saxen" (Klingenfedern, Federbünde) im Babenberger Adler auftreten. Unter den Sachsen fand die Merowinger/Agilolfinger/Babenberger Religion der Ostara im
6. und 7.Jahrhundert weite Verbreitung.

Die Beziehung des Babenberger Zeichens der Raute zum weiblichen Namen der Babenberger zeigt sich darin, dass das Rautenschild im 13. Jahrhundert erschien und dann im 16. Jahrhundert in Frauenwappen verwendet wurde.
D I E B A I E R N:


Der Historiker Jordanes vollendete im Jahr 551 ein Werk über die Goten, in dem die Bajuwaren erwähnt wurden. Bereits kurz darauf taucht der Name in den Texten des Dichters Venantius Fortunatus erneut auf. Beide Autoren berichten übereinstimmend, dass östlich des Siedlungsraums der Sueben bzw. östlich des Lechs das Land Baiuaria liegt, dessen Einwohner Baibari bzw. Baiovarii heißen.
Der Name "Baiern" stammt offensichtlich, ähnlich wie der Begriff "Vic" (= Bucht) der Wikinger vom Begriff für "Bucht". Damit bedeutet der Name "Baiern" soviel wie "Buchtbewohner" oder "Wikinger" (Vikin Grr), ein Hinweis auf die frühere Identität der Baiern als Ostseewikinger. Das Entstehungsgebiet der Baiern wie auch
der Franken wird im Gebiet zwischen Elbe und Rhein lokalisiert (um 536 geraten Raetien und um 545 Noricum, das Siedlungsgebiet der Baiern unter fränkische Herrschaft). Die Herrschaft der Römer über die Provinzen Raetia II und Ufernoricum endete im Jahre 488 mit dem Rückruf der Römer in den Süden. Die Landnahme erfolgt in engem Völkerbund mit den Franken, Alemannen und den Langobarden um das Zentrum Regensburg. Darauf weist auch die baierische Sprache hin, die mit dem Langobardischen und dem Alemannischen verwandt ist. Die Bajuwaren bildeten daher einen Stamm aus Alemannen und Langobarden und zwar bereits VOR ihrer Landnahme im späteren Siedlungsgebiet, wahrscheinlich bereits in Nord- (Ost-) germanien.

Der Stamm der Bajuwaren mischte sich nach seiner Ansiedlung mit der ansässigen nicht-romanischen Bevölkerung und bildete das Herzogtum der "Baiern".
Der Begriff "Bajuwaren" kommt offensichtlich ebenfalls aus dem Wikingergebiet (Baju oder Bai für "Bucht" und -waren für "Krieger" wie in "Waraeger", den russischen Wikingern, deren Namensähnlichkeit auf eine ursprüngliche Siedlungstätigkeit der Bajuwaren an der Ostseeküste hinweist).
Der intensive Zusammenhang der Baiern mit den Franken (ursprünglich Nordseewikinger) und den Langobarden (aus Norddeutschland) zeigt, dass sich der
Stamm der "Bajuwaren" in Zusammenhang mit diesen nach Süden bewegt hatte und die Bajuwaren ursprünglich in Norddeutschland lebten.

Der damals gebräuchliche Ausdruck "Baiovarii" (vgl. lat. "ovarii" = Eierstöcke), Baiuvarii (vgl. lat. "uva" = Weinstock) oder Baiu(o)varii verstärkt diese Bedeutung noch und heißt soviel wie "der Abstammungsursprung der Wikinger", wobei der Eierbezug auf eine Verbindung mit dem Kult der Göttin Ostara (die Welteneier) hinweist. Die Namensbedeutungen (auch der Völker) waren in der Zeit des Analphabetismus die Leitbezeichnungen des Ursprungs, an welchen ein Volk seine eigene Identität erkannte und aufbaute. Aufgrund der Binnenlandstruktur des Gebiets nach der Landnahme können die Begriffe nicht dort lokal entstanden sein. Die ostgermanisch-gotischen Grabungsfunde passen in das Bild der Ansiedlung der baierischen Wikinger. Noch im 7. Jahrhundert zeigen sich Reste der Wikingerherkunft, wie etwa die Eberhauer am Helm eines Mannes in Grab 36 von Peigen. Dies läßt ein Fortdauern oder ein Wiederaufleben des Wissens um den eigenen Ursprung erkennen.
In diesem Zusammenhang ist es interessant, dass das Bajuwarische Sippenhaus die Form eines umgekehrten Bootes kielüber besaß. Das heißt, dass selbst die
Architektur der Bajuwaren keinen Zweifel darüber läßt, dass sie einst das Meer befahren hatten und Wikinger waren.

Schließlich ist das Nibelungenlied eigentlich die Geschichte vom Eindringen der Rheinländer aus dem Nordwesten in die Region in Süddeutschland:
Im Nibelungenlied stellt sich der Fährmann von Mehring als wackerer Baier den eindringenden Nibelungen aus dem Rheinland entgegen. Er wurde vom finsteren Hagen erschlagen.

In den ehemaligen Römerprovinzen Rätien und Noricum entstand das Amtsherzogtum der Baiern, indem der Stamm der Bajuwaren als Siedlergemeinschaften der Elb- und Ostgermanen mit der alteingesessenen Bevölkerung nach und nach verschmolz. Es ist bekannt, dass sich die verschiedenen Germanenvölker oft austauschten und Stammesteile sich vereinigten. Darin gibt es eigentlich keinen Unterschied zur lokalen Entstehungstheorie der Baiern, die die Sammlung der Siedlungsgemeinschaften aus dem Zwischengebiet zwischen dem Norddeutschland der Ostgermanen und dem Elbgebiet mit einschließt.
Allerdings sind die Bezeichnungen "Elbgermanen" und "Ostgermanen" keinesfalls Bezeichnungen lokaler Germanen im süddeutschen Raum, sondern setzen bereits
eine Zuwanderung von Nordvölkern voraus, deren Kern die Bajuwaren sind.

Zwischen 490 und 530 rückte Herzog Theodo I. der Sueben/Quaden mit seinen aus Siedlergemeinschaften der Bajuwaren, Markomannen und Sueben/Quaden, aber auch Alemannen, Thüringern, Langobarden, Rugiern, Herulern und Skiren geformten Neustamm der Baiern in das von Römern geräumte Noricum und Rätien ein, das heißt in die Donau-Hochebene (Oberösterreich, Ober- und Niederbayern), bis sie den Lech 560 erreicht hatten.

Da die Baiern ein Stammesherzogtum darstellen und der Name auf einen Wikingerursprung hinweist, ist die Theorie, nach der sich die Baiern aus der lokalen
Bevölkerung Rätiens und Noricums gebildet haben, nur ein Teil der Wahrheit. Die Bajuwaren können auch ohne weiteres tatsächlich über Böhmen ins Land eingewandert sein, wie die Theorie besagt. Die folgenden Auszüge aus Grabungskampagnen bei Ingolstadt (westlich von Regensburg) zeigen dies (Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt, 99. Jahrgang, 1990, Karl Heinz Rieder, Ingolstadt 1991, mit einigen Kommentaren des Prinzen Iohann von Agilolf von Babenberg):

------- Auszüge Anfang -------

Die Siedlungskeramik hat dagegen allgemein »elbgermanischen« Charakter. Die fundgeschichtlich ältesten Belege des Untersuchungsraumes stammen aus Kipfenberg/Michelsberg und aus einer römischen Bauruine bei Großmehring. (52) Während in Kipfenberg kein neues Fundmaterial anfiel, können von einem zweiten Fundplatz aus der Flur »Auf der Wiege« in der Gemarkung Großmehring östlich des Ortes Neufunde verzeichnet werden (Abb. 16). Es gibt wegen des allgemein elbgermanischen Charakters dieser Keramik allerdings keinen zwingenden Grund, sie ausschließlich der Keramik vom Typ der "Gruppe Friedenhain" zuzuweisen. Eine Zeitstellung im 4. Jahrhundert ist in gleicher Weise denkbar.
Die Franken und Alamannen sowie die Bajuwaren hatten sich im Bereich zwischen Elbe und Rhein gebildet. Der elbgermanische Keramiktypus weist auf eine
Zuwanderung aus diesem Zuwanderungsgebiet aus dem weiteren Norden Deutschlands.

Die meiste germanische Keramik läßt sich der "Gruppe Friedenhain" zuordnen als der Keramik jener germanischen Bevölkerung, deren ursprünglicher Lebensraum sich im südlichen Böhmen befand. Die Bajuwaren konnten diese Fertigungsart der Keramiken ohne weiteres von
dort übernommen haben. Ein Beispiel dafür liegt donauabwärts im Gräberfeld an der Bajuwarenstraße in Straubing-Alburg als Befund vor. H. Geisler geht davon aus, daß die zwei ältesten dort angetroffenen Körperbestattungen mit Friedenhain-Ware (Keramiktyp) in die Mitte des 5. Jahrhunderts zu stellen sind. Eines der beiden Gräber mit Friedenhain-Keramik war im Gegensatz zu allen jüngeren Gräbern Nord-Süd-ausgerichtet (Grab 84). (71) Daraus könnte abgeleitet werden, daß bei der Gründung der Siedlung zwar einige Friedenhain-Leute beteiligt waren, diese jedoch nicht generell als Träger der Aufsiedlung in Frage kommen.

Hinzu kommt, dass sich ein eigener Keramiktypus (Bittenbrunn) vom Keramiktypus Friedenhain in den Bodenfunden abhebt: Daß eine anzunehmende Zuwanderung der Gründergeneration von Bittenbrunn unter kriegerischen Gesichtspunkten, etwa auf der Suche nach neuem Siedlungsland, stattgefunden hat, wäre aus den dortigen Waffengräbern abzuleiten, welcher den Einfall in den bayerischen Donauraum und die angrenzenden Gebiete vorstellbar machen. Der Keramiktypus
Bittenbrunn ist eindeutig westlichen und nicht lokalen Ursprungs.
Bei neu gegründeten Siedlungen aber, wie etwa Irlmauth, ist davon auszugehen, daß eine Zuwanderung stattgefunden hat. Die Argumente für eine Zuwanderung von erheblicher Intensität sind inzwischen so sehr angewachsen, daß diese Annahme zweifellos zu favorisieren ist. (89)

So wäre etwa vorstellbar, daß eine erneute Zuwanderung einer Bevölkerungsgruppe erfolgte, diesmal aber sowohl aus dem Westen als auch aus dem Rhein-Main-Gebiet. (65) Diese Bewegung läßt sich donauabwärts bis Straubing verfolgen. H. Geisler sieht in der dortigen Nekropole an der Bajuwarenstraße in Alburg deutliche Parallelen zum Horizont der Gründergeneration von Bittenbrunn.

Die Gebiete nördlich der Donau im 3. und 4. Jahrhundert in der Region Ingolstadt zeigen Lesefunde (keine gezielte Grabungskampagne) in der Region bereits ein halbes Dutzend Fundstellen mit germanischen Bronzefibeln, die einen ausgeprägten bzw. angedeuteten rautenförmigen Fuß besitzen, wobei die langen Laufzeiten der einzelnen Typen eine exakte Datierung nicht zulassen.Als Zeitspanne kann die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts bis zur ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts angesehen werden.
Außerhalb der Region läßt sich diese Serie noch ergänzen. (33) Die Fibeln verteilen sich überwiegend auf die auch sonst einschlägig bekannten Fundorte wie Hütting/Feldmühle, Böhming, Pförring, Beilngries, Großmehring und Irfersdorf (Taf. 7). Mit Ausnahme von Irfersdorf lieferten die Fundorte darüber hinaus ergänzendes Keramikmaterial, welches jeweils als Beleg für eine wohl dauerhafte Siedlung angesehen werden kann (Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt, 99. Jahrgang, 1990, Karl Heinz Rieder, Ingolstadt 1991. S. 15-24).

Die Siedlungskeramik hat dagegen allgemein »elbgermanischen« Charakter. Die fundgeschichtlich ältesten Belege des Untersuchungsraumes stammen aus Kipfenberg/Michelsberg und aus einer römischen Bauruine bei Großmehring. (52) Während in Kipfenberg kein neues Fundmaterial anfiel, können von einem zweiten Fundplatz aus der Flur »Auf der Wiege« in der Gemarkung Großmehring östlich des Ortes Neufunde verzeichnet werden (Abb. 16). Es gibt wegen des allgemein elbgermanischen Charakters dieser Keramik allerdings keinen zwingenden Grund, sie ausschließlich der Keramik vom Typ der "Gruppe Friedenhain" zuzuweisen. Eine Zeitstellung im 4. Jahrhundert ist in gleicher Weise denkbar.
Bei den neueren Untersuchungen im Umfeld des spätrömischen Kastells auf dem Neuburger Stadtberg konnten weitere Keramikfunde geborgen werden, welche die bisherigen Belege ergänzen. Von einer Fülle bzw. einem Überwiegen dieses Keramikhorizonts, wie es etwa in Regensburg beobachtet wurde, kann allerdings nicht die Rede sein. (53)
Eine bemerkenswerte Entwicklung hat sich bei der Auswertung des Fundgutes der Eichstätter Domgrabung abgezeichnet. Im Rahmen ihrer Magisterarbeit hat A. Kessler den Fundbestand an Friedenhain-Keramik deutlich vergrößern können. (54) Neben einer größeren Anzahl an Siedlungskeramik, die vorwiegend aus typischen Kumpfformen besteht, wurde verzierte Ware von verschiedenen Gefäßformen festgestellt. Darüber hinaus wurde das Fußfragment einer Eisenfibel mit Nadelrast vorgestellt, welches Ähnlichkeiten mit der unten zu nennenden Fibel aus Kemathen besitzt. Weiteres elbgermanisches Fundmaterial wurde in den vergangenen zehn Jahren bei diversen Ausgrabungen im Stadtgebiet von Eichstätt geborgen, welches eine wohl ausgedehnte Siedlung belegt.

Die Geschlossenheit des Verbreitungsgebietes der Gruppe Friedenhain und die sich abzeichnende Tendenz einer flächenhaften Besiedlung lassen vermuten, daß es sich bei dieser Bevölkerung nicht etwa um nur wenige Sippen gehandelt hat. Vielmehr ist davon auszugehen, daß ein zahlenmäßig erheblicher Teil einer germanischen Bevölkerungsgruppe zugewandert ist und sich auf die hierfür geeigneten Flächen geordnet verteilt hat.
So wäre etwa vorstellbar, daß eine erneute Zuwanderung einer Bevölkerungsgruppe erfolgte, diesmal aber sowohl aus dem Westen als auch aus dem Rhein-Main-Gebiet. (65) Diese Bewegung läßt sich donauabwärts bis Straubing verfolgen. H. Geisler sieht in der dortigen Nekropole an der Bajuwarenstraße in Alburg deutliche Parallelen zum Horizont der Gründergeneration von Bittenbrunn. (66)

(74) Schwarz spricht davon, daß im 5. Jahrhundert »nun die germanischen Siedler allein anwesend sind«. Er weist auch nach, daß die römische Architektur zunächst auf eingeschränkte Weise weiterbenutzt wurde, daß dann aber ein systematischer Abbruch der römischen Gebäude stattfand, dem eine Einplanierung folgte, die bis an die Oberkante der Mauerköpfe reichte (Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt, 99. Jahrgang, 1990, Karl Heinz Rieder, Ingolstadt 1991. S. 32-37).

"Die antiken und auch frühmittelalterlichen Quellen zum Thema sind spärlich und geben auch nach Jahrhunderten der Forschung keine schlüssige Erklärung, allenfalls ein Szenario her. Nicht umsonst hat man deshalb die Bayern als "Findelkinder der Völkerwanderungszeit" bezeichnet" (Zitat Dr. Karl Heinz Rieder, Bayerischer Genossenschaftskalender 1998. S. 88-91, Stadtmuseum Ingolstadt).
Die Frage, warum dann keine bajuwarischen Waffen gefunden wurde (sie tauchen erst ab 700 bei Etting auf) kann mit der Tradition der Holzwaffen beantwortet werden. Wikinger waren fähig, bei Verlust ihrer Metallwaffen aus Kernholz (Hirnholz) von Eichen Schwerter zu schneiden und die Oberflächen im Feuer zu formen, die in ihrer Härte den Bronzeschwertern ebenbürtig waren. Dies zeigt die experimentelle Archäologie. Diese Holzwaffen (und -schilde) verrotteten im Boden. Da die germanischen Volksstämme intensive "Völkerbünde" pflegten, die im Austausch von Stämmen gipfelten, ist es auch denkbar, dass sie alemannische Waffen trugen und nach Alemannenart Burgen bauten, da die Alamannen und ihre Burgen im 4. bis 5. Jahrhundert dominieren. Die Sprachgrenze wäre dann aber trotz der Übernahme der Alemannenart erhalten geblieben.

Nach einem zweiten großen Ansturm der Alamannen in den Jahren 260/261 gelang es schließlich Kaiser Gallienus, sie bei Mailand (sie waren bis über die Alpen gekommen) vernichtend zu schlagen.
Bereits im 3.Jahrhundert waren die Alamannen (Alemannen) in das römische Gebiet der späteren baierischen Besiedlung eingefallen. Die verheerenden Einfälle der Alamannen, Mitte 3. Jahrhundert n. Chr., bedeuteten das Ende für den obergermanisch-rätischen Limes. Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. hatte er zwischen Rhein und Donau die Grenze zwischen den römischen Provinzen Obergermanien bzw. Rätien und dem freien Germanien gebildet. Etwa 900 Wachttürme, kleinere Militäranlagen und 60 größere Kastelle gehörten dazu. Der Zustrom aus dem alamannischen Kernland lief auch als Folge der Niederlage der Alamannen im Kampf gegen die Franken im Jahr 497 bzw. aus den daraus resultierenden Folgeerscheinungen (Aufstand von 506).
Der Lech wurde erst später zur Sprach- und Kulturgrenze zwischen Alamannen und Bajuwaren, wobei diese Dialekt- bzw. Sprachgrenze heute ausgeprägter ist, als sie dies in jener Epoche war.

------- Auszüge Ende -------





D I E A G I L O L F I N G E R :



Die Agilolfinger (nach dem Stammvater Agilulf ursprünglich Agilulfinger genannt) waren die erste bairische Herzogsdynastie. Sie gründeten Bayern und regierten von vor 482 an bis zum Ende des 8. Jahrhundert, anfangs als Amtsherzöge, später als Stammesherzöge, und betrachteten sich, da von diesen abstammend, selbst als von den Merowingern eingesetzt (Lex Baiuvariorum, Titel III) – mehrere Versuche, diese Oberhoheit abzuschütteln, die mit dem Aufstieg der Karolinger noch intensiviert wurden, blieben allerdings aufgrund der Verwandtschaft mit dem Karolingern ohne Erfolg. Die Residenz der Agilolfinger stand in Regensburg, der späteren Babenberger Residenz.
Die Baiern waren einer allmählichen Christianisierung unterworfen. Im Benediktinerkloster Niederalteich (gegründet 731 oder 741 n. Chr.) wurde als Gesetzeswerk die so genannte Lex Baiuvariorum auf 150 Pergamentseiten in Latein niedergeschrieben.
Die Lex Baiuvariorum (auch Lex Baiuwariorum, Lex Bajuvariorum oder Lex Baivariorum) ist die in der Zeit des 6. bis 8. Jahrhunderts als Pergamenthandschrift entstandene Sammlung des bairischen Stammesrechts, das heißt die älteste Sammlung von Gesetzen des bairischen Stammesherzogtums.
Abt Eberswind des neu gegründeten Klosters Niederaltaich gilt vielen als der Bearbeiter dieses ersten bairischen Stammesrechts (um 741/743). Die Initiative dazu soll von Herzog Odilo (?748) ausgegangen sein, dem Gründer der Abtei. Manche geben für die Entstehung aber sogar das 5. Jahrhundert an. Die Lex Baiuvariorum war bis 1180 in Kraft. Die älteste erhaltene Handschrift der Lex Baiuvariorum aus der Zeit um 800 besitzt die Universitätsbibliothek München.

Als Stammvater der Familie gilt Agilulf. Garibald I. ist der erste historisch greifbare Herzog aus der Familie. Die Herkunft der Familie sind die Führer der germanischen Franken, die Merowinger, ihr Grundgeschlecht war auch an der bairischen Landnahme und Stammesbildung maßgeblich beteiligt. Sicher ist auch, dass sie schon sehr früh intensive dynastische und politische Beziehungen zu den Franken und den Langobarden pflegten – die Verbindung zu den Langobarden war so eng, dass eine Nebenlinie der Agilolfinger von 652 bis 712 deren Krone trug. Wahrscheinlich war ihr Grundgeschlecht
wie bei den Baiern bereits im ursprünglichen Stammesgebiet im nördlichen Germanien Führer ihres Volkes.
Die Namen der Agilolfinger zeigen deutlich den Bezug zu den Merowingern (Agilolfinger Fara(bert) - Merowinger Faramund). Die Merowinger glaubten an die
germanischen Götter Odin und Wodan und die Namen der Agilolfinger "Theodo(n)" und "Odilo" ("von den Nachfahren Odins") und "Garibald" ("der heilende Balder") zeigen deutlich die Namen Odins, des germanischen Kriegsgottes und Balders, des germanischen Medizin- und Druidengottes und Sohnes Odins.
Die historische Leistung der Agilolfinger besteht in ihrer Siedlungspolitik, in der Christianisierung des Landes einschließlich der kirchenrechtlichen Gründung der Bistümer Regensburg, Freising, Passau und Salzburg, in der Abwehr slawischer und awarischer Invasionen und in der Niederschrift der Lex Baiuvariorum, des bairischen Stammesrechts.
Bereits im Jahr 624 gerieten die Agilolfinger, damals vertreten durch Chrodoald, einen austrischen Adligen (von dem Fredegar schreibt: „ex proceribus de genet nobili Agylolfingam“), in Konflikt mit den Karolingern, bzw. mit deren ältesten bekannten Vorfahren, dem Bischof Arnulf von Metz (Arnulfinger) und Pippin dem Älteren (Pippiniden), die im Bündnis miteinander die fränkische Reichspolitik dominierten. Die Süddeutschland beherrschenden Agilolfinger standen im eigenen Interesse auf Seiten der Merowinger, das Erstarken des Hausmeiertums der Karolinger allerdings war ebenfalls in ihrem Sinn, da die Karolinger demselben Grund-
geschlecht wie Merowinger und Agilolfinger entstammten (ein Beweis hierfür ist Bischof Rupert (Hruodpert, Ruodpert), Bischof von Worms, der aus einem
begüterten fränkischen Adelsgeschlecht aus Worms stammt und sowohl mit den Karolingern als auch mit den Merowingern verwandt war und 660-24.3.716, vom
Agilolfinger Herzog Theoto von Bayern zum ersten Bischof von Stadt Salzburg berufen wurde).
Die erste große Machtprobe von 725, als Karl Martell in Baiern einrückte, bestand der Agilolfinger Herzog Hugbert, die zweite Machtprobe von 743, jetzt gegen
Karls Söhne, bestand der Agilolfinger Herzog Odilo. Beide behielten trotz der Folgen ihr Herzogtum. Dies ist nur aus deren inniger Verwandtschaft mit Merowingern und Karolingern heraus erklärbar.
Der trotz geschlossener Verträge mit den Karolingern nicht endende Versuch, eigenständige Politik zu betreiben, führte schließlich im Jahr 788 dazu, dass Karl der Große Herzog Tassilo III. absetzte und ins Kloster verwies, das Herzogtum Baiern aufhob und dem fränkischen Reich einverleibte, es war damit das letzte Stammesherzogtum Europas. Die Agilolfinger hatten mit Baiern ein Reich geschaffen, welches mehr als 1.500 Jahre bestehen sollte.

Als Vorfahren des Stammvaters Fürst Agilulf (vor 482) der Agilolfinger kommen in Frage:

a) Sal- (West-) frankenherzog Pharamond (Faramond, Fara), 420-428, zum Namen vgl. den Agilulfinger Fara und Hl. Fara
Zu Beginn des 5. Jahrhunderts befand sich das Zentrum der Frankensiedlungen in und um Köln. Im Jahr 420 überschritt (nach viel späteren und unzuverlässigen Quellen) Herzog Pharamond mit seinen Anhängern den Rhein Richtung Westen und begründete damit
die, in den folgenden Jahrhunderten noch bedeutsame, Teilung der Franken in die westlichen Salfranken und die östlichen
Rheinfranken.
Zum Namensvetter Faramonds, dem Agilolfinger Fara: Sigibert III., Frankenkönig von Austrien, verliert 641 die Schlacht an der Unstrut gegen den
Agilolfinger Fara (Fara stirbt) und Radulf, Dux von Thüringen, welches den Rückgang der fränkischen Zentralgewalt verursacht. Die Gegner von Fara
und Radulf waren Adalgisel, Kunibert von Köln, Chlodulf und Ansegisel (Söhne von Arnulf v. Metz). Das Herrschaftsgebiet des Agilolfingers Fara
lag um Aschaffenburg.
Der Ostara, der Frühlingsgöttin der germanischen Religion der Babenbergvorfahren, war der Mond heilig, möglicherweise kam daher der Name
Pharamonds. Die Franken bezeichneten einen Monat als Ostarmanoth (Ostarmond).

b) Frankenkönig Childerich I., 457- † 482, als König der Franken 463 und 489 bezeugt, bei Tournai begraben; verheiratet mit Basina aus Thüringen
Von Merowechs Sohn Childerich I., einem König der Salfranken, wurde 1653 die Grabstätte in Tournai gefunden: Dem König waren
mehrere Kostbarkeiten ins Grab gelegt worden, zudem trug er die Kleidung eines römischen Generals. Childerich hatte tatsächlich als
Föderat für Westrom und später für den Heermeister Aegidius gekämpft, der sich nach 461 ein eigenes Reich in Nordgallien aufbaute.
(sein Sohn war Frankenkönig Chlodwig I., der Große / weitere Töchter: Lantechild / Audofled, verheiratet mit Theoderich der Große,
dem König der Goten († 26. August 526))
O DIE BAIERNHERZÖGE DER AGILOLFINGER
und die AGILOLFINGER LANGOBARDENKÖNIGE